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20. Juli 2014

{review} Rise Against - The Black Market


Melodic Hardcore/Punk und Pop/Rock darf man eigentlich nicht vergleichen, ich weiss. Dennoch scheine ich in diesem Jahr, aufgrund der Mando Diao-Schmach, sehr sensibel zu sein, wenn es um Neuerscheinungen von Lieblingsbands geht. So war das auch bei der Ankündigung des neuen Rise Against-Albums. Würden auch sie sich neu erfinden wollen?! Wie gut, dass man nach dem ersten Anhören sofort feststellen kann „Nein, wollen sie nicht!“. Erleichtertes Aufatmen.


„The Great Die-Off“ ist der perfekte Album-Starter. Damit haben es Rise Against ohnehin drauf. Für mich läutet kaum eine andere Band ihre Alben so gut ein wie sie. Als Beispiel möchte ich nur „Collapse“ von „Appeal To Reason“, „Chamber The Cartridge“ von „The Sufferer And The Witness“ und „Architects“ von „Endgame“ nennen. Alles Kracher zum Einstieg.


Auch die folgenden Songs des neuen Albums „I Don't Want To Be Here Anymore“, der Titeltrack „The Black Market“ und „The Eco-Terrorist In Me“ (fabulös!!) rennen einem sprichwörtlich davon. Treibende Riffs und der Gesang von Tim McIllrath ist das was man erwartet hat – und diesmal ist es noch viel mehr als auf dem vorangegangenen Album „Endgame“. Man hat zwischendurch das Gefühl als habe sich die Band sehr viel vorgenommen. So nach dem Motto „wir sind noch hier und gehen so schnell auch nicht weg, denn es gibt noch viel zu tun“.


Ein wenig befremdlich finde ich „Tragedy + Time“, das ist nicht Rise Against. Sie waren zwar oft wütend, haben laut geschimpft, sind aber immer die sympathischen Jungs geblieben, die sich vegan/vegetarisch ernähren und weder Alkohol noch Zigaretten, geschweige denn andere Drogen zu sich nehmen. Das hier klingt aber definitiv ZU nett. Glücklicherweise bleibt es bei diesem einen „Aussetzer“. Wenn man es denn überhaupt so nennen mag. Denn dafür ist der Großteil des Albums wie immer durchdacht und eingängig. „Methadone“ ist einer der Songs, der mich nach dem ersten Hören mächtig mitgerissen hat. Auch diesmal haut die Band – welch Freude! - eine Ballade raus. Die darf auf keinem Rise Against-Album fehlen, schließlich wünscht man sich weiterhin Konzerte mit akustischen und ruhigen Einlagen von Tim McIllrath. „People Live Here“ ist ein kleines Glanzstück, bevor der letzte Titel „Bridges“ nochmal so richtig knallt.

Man merkt glücklicherweise, dass Rise Against uns immer noch wachrütteln wollen und scheppern uns genau deswegen ihre Songs wie Ohrfeigen um die Ohren. 

Das hier ist kein Party-Album, dafür sind die Texte mal wieder viel zu gut. So wie wir es von den Jungs kennen: Sie klingen eigentlich immer gleich, aber immer gleich gut. 


VÖ: 11. Juli 2014
Label: Interscope (Universal Music)

Tracklist:

1. The Great Die-Off
2. I Don't Want To Be Here Anymore
3. Tragedy + Time
4. The Black Market
5. The Eco-Terrorist In Me
6. Sudden Life
7. A Beautiful Indifference
8. Methadone
9. Zero Visibility
10. Awake Too Long
11.  People Live Here
12. Bridges


zum Weiterhören (genannt sind nur die zuletzt erschienenen Studioalben):

Rise Against: The Sufferer & The Witness, Geffen (Universal Music) - 2006
Rise Against: Appeal To Reason, Geffen (Universal Music) - 2008
Rise Against: Endgame, Geffen (Universal Music) - 2011





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