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26. Juni 2014

Siehste, dat is Wuppertal!

Wuppertal – Eine Stadt, die man nicht unbedingt kennen muss. 
Und wenn doch, dann assoziiert man mit ihr bestenfalls die Schwebebahn. Ist ja nicht das schlechteste Fortbewegungsmittel, auch wenn es ziemlich unflexibel ist. Da wohne ich. Schon immer. Und auch wenn ich es mir immer mal wieder gewünscht habe, die Stadt zu verlassen, am Ende habe ich es nie geschafft. Und es hätte viele Gründe gegeben. Es gibt nach wie vor viel Gründe. Zumindest was die Stadt ansich angeht. Nach so vielen Jahren fällt es mir schwer Ecken, Menschen (außer die vielen Lieblingsmenschen selbstverständlich!), Besonderheiten, Neues und Schönes zu entdecken. Vielleicht ist das normal und es hätte gut getan auch einmal woanders zu leben - andererseits, wo bitteschön hat man diese Vertrautheit? Nirgendwo sonst winkt mir der beste Pizzabäcker aus seinem Laden zu. In keiner anderen Stadt habe ich Lieblingsclubs, Bars und Restaurants. Ich verlaufe mich selten und weiss wie ich mit den seltsamen Bewohnern (und ja, ich gehöre selber dazu!) umzugehen habe. Und, das Wichtigste, ich habe Familie und Freunde in Reichweite und bin nie alleine. 

Gut, der aufmerksame Leser wird jetzt festgestellt haben, dass das alles vielleicht die Seiten sind, die die Stadt für mich ausmachen. Mag sein, aber das meine ich eigentlich gar nicht. Viel mehr ist es eher der Wunsch nach etwas völlig Anderem. Etwas, was ich nicht wie meine Westentasche kenne. Aber solange mich oben genanntes alles hier hält, ist es wohl auch nicht so falsch hier zu bleiben. Ich bin halt doch eher faul und ein Gewohnheitstier. Spricht ja auch nix gegen, aber manchmal könnte ich mich selbst dafür ohrfeigen.

Ich habe Wuppertal in den letzten Jahren ganz gut beobachtet und muss feststellen, dass sich hier viel zu viel zum Negativen verändert hat. Baustellen prägen das Stadtbild – und ich spreche hier nicht von vorübergehenden Baustellen. Die, die ich meine dauern Jaaaahre. Das alleine wäre ja nicht das Schlimmste, aber leider ist die Stadt mehr als pleite und tragischerweise macht sich das schier überall bemerkbar. Vor allem die Innenstadt, die eigentlich ein wenig repräsentativ sein sollte, gammelt vor sich hin und wo wird massig (nicht vorhandene!) Kohle reingesteckt? Unter Anderem in den Aus-/Umbau der Schwebebahn (klar, ist ja auch das einzige Wahrzeichen der Stadt) und in einen neuen Bahnhof, der seit Ewigkeiten geplant wird und (voraussichtlich) in ein paar Jahren fertig gestellt werden soll. Applaus, kann ich da nur sagen.
Daher wundert es mich nicht, dass viele Menschen Wuppertal den Rücken kehren. 
Die Stadt stirbt aus und das macht mich traurig. Vielleicht auch, weil ich immer noch hier bin. :-)
Soviel dazu.

Mir hilft mein „Fernweh“ insofern, dass ich mir die Stadt in der ich lebe, durch meine Kamera anschaue. Und zwischendurch denke ich „Hey, eigentlich richtig schön!“ und ertappe mich dabei, dass mich die Fotos von vielem Guten überzeugen.



Elberfeld, Nordstadt (Neue Nordstr.)


Elberfeld, Luisenviertel (Luisenstr.)

Elberfeld, Ölberg (Ausblick Tippen-Tappen-Tönchen)

Elberfeld, Laurentiuskirchen/Laurentiusplatz (Friedrich-Ebert-Str.)

Cronenberg, Ortsmitte


Cronenberg, Ortsmitte (An der Hütte)

  
Elberfeld, Ölberg (Grünewalder Berg)
 
  
Schwebebahn

Elberfeld, Ölberg (Marienstr.)

 Elberfeld, Ölberg (Ausblick Tippen-Tappen-Tönchen)




Meine Herzensangelegenheiten, die Stadt betreffend, folgen in einem gesonderten Post. :-)
 





2 Kommentare:

  1. Sehr, sehr schöne Bilder und ein nachvollziehbarer, ehrlicher Text! :) Mehr solche Posts! ♡

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  2. Dankeschön. Lieb von Dir. :-)
    Oh ja, ich gebe mir Mühe! ;-)

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