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5. Mai 2014

{live} Alkaline Trio - 29. April 2014, Bürgerhaus Stollwerck / Köln

Helden meiner Jugend. Lange verehrt und ich musste so alt werden, um sie zum ersten Mal live zu erleben. Das Bürgerhaus Stollwerck in Köln bot mir die Gelegenheit. Vor allem war da der Wunsch die guten alten Stücke zu hören, aber natürlich hatte man es dem neuen Album („My Shame Is True“ – 2013) zu verdanken, dass die in die Jahre gekommenen Musiker quer durch die Republik tourten.

"here it is again and it stings like the first time"


Als Vorband-„Bonbon“ wurden Bayside und Apologies, I Have None angekündigt. Über letztere freute ich mich sehr. Über die Location geht so. Die Konzerthalle erinnert eher an ein Jugendzentrum, was womöglich daran liegt, dass das Bürgerhaus vielseitig genutzt wird. Das sollte aber nicht ausschlaggebend sein, hier geht es ums Konzert…

Apologies, I Have None entdeckte ich im letzten Jahr für mich. Es gibt solche Tage und Momente - und die sind rar – an welchen du diesen einen Song oder diese eine Stimme hörst und das immer und immer wieder, weil du schockverliebt bist. So war es mit den ersten drei Titeln des Albums „London“ (Heimatstadt der Engländer, by the way).
Irgendwie wirken die jungen Musiker ein wenig irritiert, was daran liegen mag, dass der ehemalige Sänger Dan Bond erst Anfang diesen Jahres die Band verlassen hat und Josh McKenzie den Part des Frontsängers übernehmen musste. Nichtsdestotrotz enttäuschen sie mich nicht und spielen einige neue wie auch die meisten Songs des o.g. Debütalbums. Die gefallen mir, Joshs Stimme begeistert mich. Der Wiedererkennungswert ist enorm , der Sound energetisch und laut. Ich hoffe sehr, dass es bald eine Möglichkeit gibt, eines ihrer Konzerte zu besuchen. Und es hoffentlich auch die Aussicht auf ein neues, ebenso gutes Folgealbum geben wird.


(Ja, ich weiss. Megadoofes Billo-Handybild. Aber wer lässt mich mit meiner Kamera
zum Konzert ohne Presseausweis?! Ich gebe mir Mühe. :-) )




Bayside als zweite Supportband war mir zwar ein Begriff, ich muss aber zugeben, dass ich mich im Nachhinein ärgere, dass das auch schon fast alles war. Und fühle mich in der Halle ziemlich alleine als die Band frenetisch empfangen wird. Da möchte man sich in die stille Ecke stellen und ein bisschen schämen. Als Bayside nach (ich muss das jetzt schätzen) etwa 30 bis 45 Minuten fertig sind, bin ich fast ein wenig traurig sie „nur“ als Vorband zu sehen. Aber auch gut zu wissen, dass, egal wie gut oder schlecht jetzt der Auftritt vom Alk3 werden sollte­, es sich definitiv jetzt schon gelohnt hat. Da sieht man auch mal über die Jugendzentrum-Atmosphäre hinweg und erfreut sich daran, dass es hier 'ne Menge Leute zu geben scheint, die ähnlich denken. Und trotzdem die Männer feiern, die nun die Bühne betreten. Denn wegen Matt, Dan und Derek sind wir ja schliesslich alle hier.

Diesmal liege ich mit meinem Tipp nicht richtig, dass sie mit „Calling All Skeletons“ starten würden und bin ein bisschen enttäuscht. Aber „This Could Be Love“ ist ein guter Ersatz und schnell hat das Alkaline Trio die Halle im Griff. „Hell Yes“ und „She Lied To The FBI“ folgen. Bei „I Wanna Be A Warhol“ vom aktuellen Album habe ich den Eindruck als warten mehrere Fans auf älteres Material. Wortfetzen und ein etwas unruhiges Publikum bestätigen das. Aber womöglich habe ich zu hohe Erwartungen an die Setlist und komme daher nicht ganz auf meine Kosten. Aber wie soll das auch funktionieren, wenn man viele alte wie auch neue Fans zufrieden stellen muss? Schon im Vorfeld habe ich nicht viel Positives gehört, kann im Nachhinein aber nur müde darüber lächeln, denn das Alkaline Trio hat bewiesen, warum sie schon so lange im Geschäft sind. Sie spielen nach wie vor einwandfreien Punkrock und ich bin froh, sie gesehen zu haben. „Calling All Skeletons“ hat trotzdem gefehlt.


zum Weiterhören (genannt sind nur die zuletzt erschienenen Studioalben):

Alkaline Trio: This Addiction, Epitaph Records - 2010
Alkaline Trio: Damnesia, Heart & Skull (Epitaph Records) - 2011
Alkaline Trio: My Shame Is True, Epitaph Records - 2013

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